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Ernst Papies – Gelsenkirchener Persönlichkeit

Ernst Papies Gelsenkirchen

Am 28. Juni vor 116 Jahren wurde Ernst Papies in Gelsenkirchen Buer geboren. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er ein Opfer der Verfolgung homosexueller Männer. Ehe er im Jahr 1939 nach einer Denunziation erneut verhaftet wurde, saß er schon drei Jahre im Zuchthaus und den Moorlagern im Emsland ein. Es folgten die Konzentrationslager Buchenwald, Mauthausen und Auschwitz. Von dort wurde er wieder nach Mauthausen verbracht, wo er die Befreiung erlebt hat. Verlassen konnte er das KZ erst im August 1945. Er war vorher zu schwach und ausgemergelt. 

In der Bundesrepublik hat er vergeblich versucht, die Entschädigung zu bekommen, die andere Opfer des Nationalsozialismus erhalten haben. Die wurde ihm sein ganzes Leben lang verwehrt. Auch bei der Rente wurden ihm die Jahre in den Lagern nicht angerechnet. Der Paragraf 175 existierte in Westdeutschland bis 1969 in der Fassung der Nationalsozialisten. Seine komplette Abschaffung im Jahr 1994 hat er noch erlebt. 

Ernst Papies starb am 16. Juni 1997. Er und sein Schicksal waren lange vergessen. Den Grund für seine Torturen haben er und seine Geschwister verschwiegen. 2015 wurde in Gelsenkirchen Erle ein Stolperstein für ihn verlegt. 

Jetzt hat meine Heimatstadt Gelsenkirchen ihn auf die Seite der „Gelsenkirchener Persönlichkeiten“ aufgenommen. Es freut mich, dass wir so erfahren können, wer Ernst Papies war, was er erlitten hat und was wir nie wieder möglich werden lassen dürfen.

Vielen Dank dafür, auch an die Grüne Ratsfraktion, die darauf hingewirkt hat. Und vielen Dank an Jürgen Wenke von den Stolpersteinen für Homosexuelle für den Einsatz.

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