Erste Parlamentarische Geschäftsführerin | Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ferkel

Zu dem gestern im Bundestag abgestimmten Gesetz zur „Änderung des Tierschutzgesetzes“ äußert sich Irene Mihalic MdB: Wiedermal zeigt die große Koalition aus CDU, CSU und SPD, dass sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Es ist schon ein Unding, dass man in der Agrarindustrie millionenfaches Tierleid offensichtlich als Selbstverständlichkeit betrachtet – und das mit Unterstützung von der Bundesregierung.

Meine  Gelsenkirchener Kollegen im Bundestag  Herr Töns (SPD) und  Herr Wittke (CDU) bilden hier leider keine Ausnahme und haben ihre Stimme für Tierquälerei abgegeben – wie auch Herr Schneider (AfD) und die Mehrzahl seiner Fraktionskollegen! Tausende Menschen in diesem Land haben gegen die barbarische Praxis der betäubungslosen Ferkelkastration protestiert und klar gesagt: Tierquälerei geht gar nicht!

Tierschutz  – und damit die Achtung vor unseren Mitwesen – ist nicht nur Staatsziel im Grundgesetz und eine Frage der Ethik, sondern inzwischen eine Überlebensfrage und eine Frage des gesunden Menschenverstandes. Es ist allerhöchste Zeit Gesetze auf den Weg zu bringen, die die industrielle  Landwirtschaft daran hindert, auf Kosten der Umwelt und auf dem Rücken der Tiere zu produzieren. Sie müssen endlich ihren Beitrag zu einer gesunden Umwelt, der Arterhaltung, dem Klimaschutz und dem Wohlergehen der Tiere zu leisten. Leider haben sich auch in dieser Abstimmung erneut die Lobbyinteressen der Agrarindustrie durchgesetzt. Und das heißt in Zahlen: weitere 40 Millionen Ferkel werden kurz nach ihrer Geburt der qualvollen und schmerzhaften Amputation ihrer Hoden ohne jegliche Betäubung unterzogen. Das ist eine Schande für ein zivilisiertes Land.